3. Teil: Astronomie der Babylonier

"Der Monat Adaru wird 30 Tage haben. Am 15. Tage wurden Sonne und Mond miteinander gesehen. Am 13. Tage und in der Nacht zum 14. Adaru veranstalteten wir eine Beobachtung. Doch fand keine Finsternis statt. Siebenmal bin ich aufgestanden. Aber keine Finsternis fand statt. Den entscheidenden Bericht werde ich dem König noch senden. Was die Sonnenfinsternis betrifft, von der mein König gesprochen hat, so ist sie nicht eingetreten. Am 27. werde ich wieder Ausschau halten und berichten."

Dieser Bericht war von Balasi an den König Asarhaddon, der von 681 - 669 v. Chr. herrschte, gerichtet.

Babylon, Land zwischen Euphrat und Tigris

Eine genaue Bezeichnung für das "Zweistromland" läßt sich eigentlich nicht treffen. Im Zweistromland rangen verschiedene Völker um die Herrschaft. Die ältesten Bewohner waren die Sumerer. Die Kenntnis der Planeten, die Deutung der himmlischen Vorgänge und die Anfänge der Zeitrechnung sind ihnen zuzuschreiben. Im 3. Jahrtausend v. Chr. dringen in das von ihnen bewohnte Gebiet, Addad und Sumer genannt, Semiten als Sieger ein. Babylon wird zu mächtigen Stadt, deren Herrscherhäuser seit dem 22. Jahrhundert v. Chr. zählen. Am Ende des 2. Jahrtausends beginnen die Kämpfe mit dem aufstrebenden Assur um die Herrschaft. Im letzten Jahrtausend v. Chr. ist Babylon meistens die Beute der Assyrer, Chalder oder Perser und wird im 3. Jahrhundert v. Chr. endgültig zerstört. Sein berühmter Tempel bleibt aber bestehen. Die Wissenschaft wird dort, wie auch in den babylonischen Städten Uruk, Sippar und Borsippa noch bis zu Christi Geburt gepflegt, so daß man mit Recht die Babylonier als die Träger der im Zweistromland blühenden Sternkunde ansehen kann.

Das Zweistromland läßt sich mit Ägypten vergleichen. Auch hier bietet die lang andauernde Wolkenlosigkeit günstige Beobachtungsbedingungen. Auch hier führen die Ströme Euphrat und Tigris im Frühjahr große Wassermengen und geben Gelegenheit zur Fruchtbarmachung des Landes und damit ein bequemes Mittel zur Zeitteilung. Auch hier war eine uralte Kultur vorhanden, der Nährboden der Wissenschaft und Kunst.

Unter den Herrschern des Landes sind keine so berühmten Namen, wie wir sie aus der Geschichte Ägyptens kennen, trotzdem sollen hier wieder ein paar bedeutende vorgestellt werden.

  • König Hammurapi, 1792 - 1750 v. Chr. (wohl bedeutendster Herrscher der sog. altbabylonischen Periode, vereinigte das Gebiet zwischen Persischem Golf und syrischer Wüste)
  • König Tiglatpileser III., 744 - 727 v. Chr.;
  • König Aschurbanipal, 668 - 626 v. Chr. (sehr gebildeter Herrscher, schafft die bedeutendste Bibliothek des Alten Orients in Ninive mit einst etwa 5000 Keilschrifttafeln);
  • König Nabopolassar, 625 - 605 v. Chr. ;
  • König Nebukadnezar II., 604 - 562 v. Chr. (gewaltige Bautätigkeit in der Stadt Babylon, wie der "Turm zu Babel", die "Hängenden Gärten der Semiramis", das "Ischtar-Tor" und die Prozessionsstraße).

Die Erfassung der Zeit im Zweistromland

Wie bei fast allen Kulturen der Erde diente zur Zeiteinteilung in erster Linie der Mondwechsel. Sorgfältig wurde er beobachtet und besondere Aufmerksamkeit dem Erscheinen des Neulichtes, des neuen Mondes, gewidmet. Die Zwischenzeit von einem Neulicht bis zum nächsten ließ sich aus den Beobachtungen zu rund 30 Tagen bestimmen und dies ist auch die Zahl, die dem Mondgott Sin zugelegt wird. Somit wurde auch das Jahr in 12 Monate zu je 30 Tagen eingeteilt. Ähnlich wie bei den Ägyptern wurden wahrscheinlich am Ende eines Jahres fünf zusätzliche Tage angehängt, wovon uns ein fünftägiges Fest zeugt.

Wie schon in der vorigen Ausgabe erwähnt, reicht aber die Einteilung in ein 365 tägiges Jahr nicht aus, um einen genauen Kalender zu bestimmen. Im Gegensatz zu den Ägyptern, welche die Abweichung zu einem vollen Jahr von 365 1/4 Tagen nicht korrigierten, wurde bei den Babyloniern von Zeit zu Zeit ein 13. Monat eingeschaltet. Der Zeitpunkt dazu wurde durch die Beobachtung der Jahreszeitlichen Vorgänge gefunden. Sicherlich geschah dies nur sehr willkürlich, da solche Vorgänge wie Überschwemmungen nicht immer den Tag einhalten. Ein Fortschritt scheint erst zur Zeit des ersten Herrscherhauses von Babylon, von 2168 - 1868 v. Chr. eingetreten zu sein, als man lernte aus der Beobachtung des Himmels den Zeitpunkt für eine neue Schaltung zu bestimmen. War eine Schaltung notwendig geworden, so gab der König dies seinen Untertanen bekannt. Eingeschaltet wurde der Schaltmonat hinter dem 12. Monat Adaru oder hinter dem 6. Monat Ululul. Eine feste Regel der Einschaltung gab es nicht. Erst ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. läßt sich eine Regel erkennen, die besagt, daß 8 Jahre 99 Monate haben sollen, oder anders ausgedrückt in 8 Jahren sind 3 Monaten einzuschalten. Später (nach 380 v. Chr.) wurde eine genauere Schaltregel in Gebrauch genommen, nach der in 19 Jahren 7 Schaltmonate eingefügt wurden. Diese Regelung ergab, daß ein mittleres Jahr nur noch um 0,00463 Tage größer als ein Naturjahr war.

Die Jahre wurden nicht durchlaufend gezählt, sondern orientierten sich (wie bei anderen Völkern auch) an auffallenden Ereignissen im religiösen oder kriegerischen Leben oder einer Tronbesteigung.

Die Monate zählten 29 oder 30 Tage. Ein neuer Monat beginnt, sobald das Neulicht beobachtet worden ist. "Am 1. wurde der Mond gesehen; damit steht der Beginn des Monates Duzu fest" berichtet ein Sternkundiger an den König.

Als Unterteilung der Monate lassen sich Wochen feststellen. Für geschäftliche Zwecke bediente man sich einer Woche zu 5 Tagen, im religiösen Leben läßt sich, wenigstens für die jüngere assyrische Zeit, eine Woche zu 7 Tagen nachweisen.

Der Tag begann mit Sonnenuntergang, was aus der Gewohnheit, den Beginn des Monates von der Sichtbarkeit des Neulichtes am Abend zu bestimmen, sich herleitet. Für die sternkundlichen Rechnungen wurde der Tag häufig von Mitternacht an gerechnet. Ferner gibt es eine noch im 17. Jahrhundert n. Chr. als babylonisch bekannte Stundenzählung. Die Messung der Zeit geschah anscheinend mit Wasseruhren und zwar Einlaufuhren, deren Gebrauch durch die Babylonier vielfach bezeugt ist. Die Eichung des Gefäßes erfolgte in der Weise, daß die von dem Aufgang eines Hellen Sternes bis zu seinem nächsten Aufgang gemessene Wassermenge in 12 gleiche Teile geteilt und entsprechende Marken im Gefäß angebracht wurden, an denen man 12 Doppelstunden ablas. Also war die Rechnung nach gleichlangen Stunden in Babylon gebräuchlich. Außer den Wasseruhren gab es Sonnenuhren. Gemäß den Angaben des Herodot haben die Griechen die waagerechte Sonnenuhr mit senkrechtem Schattenstab, den Gnomon, und die kugelförmige Hohlsonnenuhr mit senkrechtem Schattenstab, den Polos, von den Babylonieren übernommen. Diese im Altertum sehr verbreiteten Sonnenuhren zeigten durch die Lage des Schattenpunktes der Spitze die ungleichlangen Stunden an. Die waagerechte Sonnenuhr wird sich aus der Beobachtung des Schattenwurfes von aufgestellten Säulen auf der Ebene ergeben haben. Die kugelförmige dagegen stellt eine elegante Lösung vor: derselbe Grundgedanke, aber als Schattenebene nicht die waagerechte Ebene, sondern die Innenfläche der Kugel als Abbild des Himmels!

Einige Historiker glauben, daß sich wahrscheinlich ein großer Teil des mathematischen Wissens der Alten Welt, die von Rom bis nach China reichte, von Mesopotamien aus verbreitete. Das mesopotamische System war sowohl auf der Basis 60 wie auch 10 aufgebaut, so daß die Gelehrten diese Einteilung durch mehrere verschiedene Sprachen hindurch verfolgen können. Die bemerkenswertesten Nachwirkungen dieses Systems sind heute die Einteilung in Stunden, Minuten und Sekunden in der Zeitangabe und die Einteilung in Grade, Minuten und Sekunden für Winkelmessungen.

Mesopotamische Mathematiker waren in Algebra die geschicktesten der gesamten Antike. Sie waren in der Lage, jede quadratische Gleichung und zahlreiche kubische Gleichungen zu lösen.

Erfassung des Raumes im Zweistromland

Bei der Beobachtung der himmlischen Vorgänge wurde zuerst alles auf den Erdboden als Bezugsebene bezogen. Die 4 Himmelsrichtungen dienten zur Einteilung der Erdscheibe in die bewohnten 4 Viertel.

Die Örter der Sterne wurden auf den Äquator bezogen, indem man den Himmel symmetrisch zu diesem in drei Wege teilte, einen mittleren, der dem Gott Anu gehörte, und je einen nördlich und südlich davon für die Götter Enlil und Ea. So stand z.B. die Sonne im Frühling und Herbst im Anuweg, im Sommer im Enlilweg und im Winter im Eaweg, womit die Erkenntnis gegeben war, daß sie sich am Himmel längs eines zu Äquator geneigten Kreises bewegte, eben der Ekliptik, deren Einteilung in Sternbilder und Bezeichnung als Tierkreis jedoch erst später erfolgte.

Neben der Bewegung der Sonne und des Mondes wurden auch die Planeten beobachtet.

Während sich die Aufmerksamkeit der Priester von Altbabylonien ausschließlich auf die Venus konzentrierte, kannten die Assyrer alle mit unbewaffnetem Auge sichtbaren Planeten. Überliefert ist uns eine aus der Regierungszeit des Amizaduga um die Mitte des zweiten Jahrtausends stammende Venustafel, eine über 21 Jahre fortgesetzte Sammlung von Beobachtungen der heliakischen Auf- und Untergänge des Planeten Venus, der auch bei den Babyloniern mit der Liebesgöttin Ishtar identifiziert, besondere Verehrung genoß (siehe Abb. 2). Wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht, hatte man damals schon erkannt, daß Morgen- und Abendstern Erscheinungen desselben Gestirns sind. Der Inhalt der Venustafel ist, so möchte man sogen, protoastrologischer Natur. Die Tafel besagt u.a., daß beim Erscheinen der Venus "der Himmel schwer von Regen ist". Dann ist der Planet drei Monate abwesend, und nach seiner Rückkehr "wird Feindschaft das Land heimsuchen, und die Ernte wird gedeihen".

Auch andere Vorhersagen wurden versucht, so z.B. "Wenn der Gott Nergal (Mars) beim Verschwinden kleiner wird... wird er Gnade walten lassen über Akkad". "Wenn der Mars trübe ist, bedeutet das Glück, wenn er hell ist, bedeutet das Unglück".

Die größte Mühe verwendeten die Babylonier auf die Erforschung der Mondbewegung, um das Erscheinen des Neulichtes und die Finsternisse richtig vorherzusagen. Es lag nahe, in den so auffälligen und dabei so unregelmäßigen Finsternissen besondere Bedeutung zu sehen. Man sah in Ihnen ursprünglich keine mit der Stellung des Mondes zur Sonne zusammenhängende Erscheinung, sondern suchte den Eintritt einer Finsternis aus anderen Anzeichen zu erschließen. So lautet ein Bericht des Hofsternsehers an den König: "Ist der Mond von einem Ring umgeben, so wird eine Finsternis eintreten. Diese Nacht war der Mond von einem geschlossenen Ring umgeben".

Derartige Voraussagen sind, wie wir heute wissen, höchst unzutreffend. Aber mit zunehmender Beobachtung gelang es, Zusammenhänge zu erkennen. So z.B. daß eine Mondfinsternis nur bei Vollmond eintreten kann, eine Sonnenfinsternis dagegen nur bei Neumond. Lange Beobachtungsreihen zeigten auch, daß sich eine Finsternis nach einer Reihe von Jahren unter den selben Umständen wiederholte. Im 5. Jahrhundert war eine Periode von 684 Jahren bekannt, aber wohl nur kurze Zeit im Gebrauch.

Die nächsten Bestrebungen galten der Auffindung einer Periode, welche eine Beziehung zwischen den Sonnenumläufen, den Mondwechseln, den Drachenmonaten, wodurch die Wanderung der Knotenlinie der Mondbahn auf dem Tierkreis Berücksichtigung findet, und anomalistischen Monaten, wodurch die Änderung der Geschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn berücksichtigt wird, darstellt. Diese Periode, Saros genannt, entsprach 6585 1/3 Tagen = 223 Mondwechseln = 239 anomalist. Monaten = 242 Drachenmonaten = 18 Sonnenumläufen + 10 2/3 Grad. Dieser Saroszyklus eignete sich immerhin zum Vorhersagen von Finsternissen.

Sternglaube und Sterndeutung im Zweistromland

Die Chaldäer erstellten Kataloge der Sternbilder und ihrer relativen Örter. Als es endlich gelungen war, ihre Schriften zu entziffern, war man beim ersten flüchtigen Blick erstaunt, daß so zahlreiche ihrer Sternbilder die gleichen Namen trugen wie die unseren, z.B. Stier (Taurus), Zwillinge (Gemini), König (Regulus), Skorpion, Schütze (Sagittarius) usw. Die Beibehaltung der Namen beruht darauf, daß die Griechen sie von den Chaldäern übernahmen und an die Nachwelt weitergaben. Selbstverständlich hatten die Chaldäer auch Namen, die uns nicht überkommen sind. Ebenso umfaßten die Sternbilder, deren Namen auch heute noch gebräuchlich sind, nicht die gleiche Anzahl von Himmelskörpern wie unsere Sternbilder. Allem Anschein nach waren die Chaldäer der Ansicht, daß der Horizont die Himmelskugel in zwei Hälften aufteilte, denn sie notierten das Verhalten von "oppositionellen Sternen". Wenn Aldebaran aufgeht, geht Arkturus unter; wenn die Plejaden aufgehen, geht der Skorpion unter usw.

Darstellungen der Sternbilder haben sich auf verschiedene Arten erhalten, so z.B. auf Grenzsteinen vom 13. Jahrhundert v. Chr. auf denen außer Sonne, Mond und Venus auch einige Sternbilder des Tierkreises erscheinen, wie Skorpion, Schütze oder Steinbock. Ferner gibt es eine Darstellung des Sternhimmels mit den Figuren der Sternbilder auf einer runden, in Ninive gefundenen Tontafel, die sehr schlecht erhalten ist. Sie diente wohl der Sterndeutung (siehe Abb. 3).

Auch die Farben der Sterne beachteten die Babylonier. Sie bestimmten die Farben nach der Farbe der Planeten.

Der Sternglaube ist der Vater der babylonischen Sternforschung. Er führt zur Sterndeutung und diese mußte die Sternforschung hervorrufen. Der Sternglaube war bedingt durch den Götterglauben. Die wichtigsten Götter waren mit den Himmelserscheinungen verbunden. In der sumerischen Zeit war der höchste Gott Anu, der Herr des Himmels. In späterer Zeit wurde seine Herrschertätigkeit auf den Äquator beschränkt. Neben ihm herrschten Ea, Herr des Wassers, und Enlil, Herr der Erde, denen in späterer Zeit die nördlich und südlich vom Äquator liegenden Gegenden des Himmels zugeteilt wurden. Ein anderer bedeutender Gott war der Mondgott Sin. Auch den Planeten wurden verschiedene Gottheiten zugeordnet, deren Erwähnung und Bedeutung aber den Rahmen dieser Abhandlung sprengen würde.

Gelehrte und Unterricht im Zweistromland

Die frühesten Sammler astronomischer Daten waren die Assyrer. Es ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, daß uns unvollständige Aufzeichnungen hier auf falsche Wege führen. Zumindest aber stehen uns in Form der Bibliothek des assyrischen Königs Aschurbanipal (668 - 626 v. Chr.) Informationsquellen aus Assyrien zur Verfügung. Eine der Gründe, weshalb Aschurbanipals Bibliothek von so eminenter Bedeutung ist, ist das starke Geschichtsbewußtsein dieses Königs. Als er den Befehl gab, in seinem Palast eine Bibliothek einzurichten, ordnete er gleichzeitig an, daß die Schriften der Tempel und Stätten Altbabyloniens abgeschrieben und in die Bibliothek aufgenommen wurden.

Die Sternkunde lag in der Hand der Priesterschaft. Selbst Berossos, der Übermittler babylonischer Geschichte und Sterndeutung an die Griechen, war Priester des Marduk in Babylon. Die Sternkunde bestand in Beobachtung, Verarbeitung der Beobachtungen und Deutung der beobachteten oder berechneten Himmelsvorgänge.

Ursprünglich bestand zwischen Sterndeutern und Sternforschern kein Unterschied. Später scheint eine Trennung eingetreten zu sein, da gemäß einer griechischen Mitteilung nur wenige babylonische Sternkundige sich mit der Sterndeutung befaßten. Berossos lehrte auf der Insel Kos, um 280 v. Chr., den Griechen babylonische Sternkunde einschließlich Sterndeutung. Die ersten Griechen, welche die babylonische Sternkunde lernten, waren Epigenes, Apollonios von Myndos und Artemidoros. Um Christi Geburt schließlich waren die Chaldäer von Babylon und Mathematiker, wie die babylonischen Sterndeuter genannt wurden, im römischen Reich weit verbreitet.

Der Unterricht erfolgte wohl in den Tempelschulen. Im Altertum waren die Schulen zu Babylon, Uruk, Sippar und Borsippa bekannt, deren Tätigkeit sich in den Keilschrifttafeln noch nachweisen läßt. Die Beobachtungen wurden vermutlich auf der Spitze des mit dem Tempel verbundenen Turmes angestellt. Tempel, von denen aus die Himmelsvorgänge beobachtet wurden, gab es in Akkad, Arbela, Assur, Babylon, Borsipa, Karsagkelama, Ninive, Nippur, Sippar und Uruk.

Die bekannteste Schule war die zu Babylon, die im Tempel Esagilla ihren Sitz und in dem dazugehörigen 91 m hohen Tempelturm ihren Beobachtungsturm hatte (siehe Abb. 4).

Auch heute gäbe es noch viel mehr über die Sternkunde der Babylonier zu erwähnen, doch leider muß ich hier wieder Schluß machen. Ich möchte Sie aber einladen zu meinen gleichnamigen Freitagabendvorträgen auf der Sternwarte in Diedorf, bei denen ich ein klein wenig ausführlicher die Thematik besprechen kann.

Autor: Dieter Meyer

 

Literaturhinweise

Asimov I.: Biographische Enzyklopädie der Naturwissenschaften und der Technik
Becker F.: Geschichte der Astronomie
Hellemans A.: Fahrplan der Naturwissenschaften
Ley W.: Die Himmelskunde
Wußing H.: Geschichte der Naturwissenschaft
Zinner E.: Geschichte der Sternkunde
Lexikon der Geschichte der Naturwissenschaft
Schriftenreihe der staatlichen Museen zu Berlin (Vorderasiatisches Museum)

Bildnachweise

Abb. 1: Schriftenreihe der staatlichen Museen zu Berlin (Vorderasiatischen Museum)
Abb. 2: Becker F.: Geschichte der Astronomie
Abb. 3 + 4: Zinner E.: Geschichte der Sternkunde

Letzte Änderung am: Mon Jan 23 10:27:30 2006 - geändert durch: Not Availiable

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